"10 vor 10"-Beitrag zu den Luftangriffen auf Dresden 1945
18.11.2020
In der Nachrichtensendung "10 vor 10" strahlte Fernsehen SRF am 13. Februar 2020 einen Beitrag über die Bombardierung Dresdens durch die Alliierten vor 75 Jahren und die Folgen aus. Darin wird insbesondere auch die Instrumentalisierung dieses Ereignisses durch die Propaganda durch Nazideutschland und die DDR sowie durch rechte Gruppierungen thematisiert. In der dagegen erhobenen Beschwerde wurde gerügt, der Beitrag enthalte unzutreffende Aussagen wie beispielsweise die Zahl der Todesopfer. Die UBI stellte jedoch bei ihrer Prüfung fest, dass sich das Publikum zu den thematisierten Aspekten der sich jährenden Luftangriffe auf Dresden durch die Alliierten eine eigene Meinung bilden konnte. Der Schrecken der intensiven Bombardements sowie die damit verbundene Zerstörung und das Leid der Bevölkerung werden korrekt und für das Zielpublikum in transparenter und nachvollziehbarer Weise dargestellt. Das gilt auch für die politische Instrumentalisierung der Luftangriffe. Zudem kommt zum Ausdruck, dass die Zahl der Todesopfer umstritten ist. Die UBI betont in der Entscheidbegründung, dass es in einem gut vierminütigen Fernsehbeitrag in einer tagesaktuellen Nachrichtensendung nicht möglich ist, ein komplexes Thema wie die Luftangriffe auf Dresden vertieft und umfassend mit dem ganzen geschichtlichen Hintergrund zu behandeln. Da der beanstandete Beitrag die Anforderungen an die Sachgerechtigkeit erfüllt hat, wies die UBI die Beschwerde einstimmig ab.