Umstrittene israelische Absperrungen

15.07.2020

Am 8. Oktober 2019 strahlte Fernsehen SRF eine Spezialausgabe der Sendung «#SRFglobal» aus. Diese beschäftigte sich im Rahmen einer achtstündigen Filmnacht mit den Lebensumständen rebellierender Jugendlicher im Nahen Osten, Iran und Frankreich. Vor den Filmen diskutierte die Moderatorin jeweils mit den beiden Studiogästen, darunter dem Filmemacher Samir, und mit Korrespondentinnen über die Situation der Jugendlichen in den jeweiligen Ländern. In einer Popularbeschwerde wurde die Diskussion vor dem dritten Teil, dem palästinensischen Film «Omar», gerügt. Die Darstellung der Absperranlagen Israels sei einseitig gewesen und stelle ein Beispiel für den politisch motivierten und diskriminierenden Journalismus der SRG bei der Berichterstattung über Israel und den Nahostkonflikt dar. Die UBI weist in ihrem Entscheid darauf hin, dass es in der beanstandeten Diskussion nicht um eine Analyse des Nahostkonflikts gegangen sei, sondern um eine Einführung zu einem preisgekrönten Film, in welchem die Mauer eine wichtige Rolle spielt. In den für das Publikum verständlichen und differenzierten Erläuterungen der Korrespondentin zu der Absperranlage sei die Sichtweise Israels in angemessener Weise zum Ausdruck gekommen. Es sei nicht zwingend notwendig gewesen, die Zugehörigkeit von Samir zu einer israelkritischen Vereinigung zu erwähnen, da dieser sich primär als Filmexperte geäussert habe. Einstimmig kam die UBI zum Schluss, dass der beanstandete Sendeteil weder das Sachgerechtigkeitsgebot noch das Diskriminierungsverbot verletzt hat, und wies die Beschwerde deshalb ab.

UBI-Entscheid b.834

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Letztes Update: 27.04.2021